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Der Kerwasonntag ...
Am Kerwasonntag wurde das vom Wirt gespendete und versteckte Bierfass
gesucht und mit lautem |
Hallo und deftigen Kerwaliedern ins
Wirtshaus gebracht. (Das Faß war immer in den Felsenkellern
am Kammersteiner Weg versteckt, weil es dort schönkühl blieb).
Anschließend wurde es unter der großen Linde im Wirtshof
geleert.
Am Nachmittatg holten die Kerwaboum mit ihrem Kerwawagen die jungen
Mädchen im Dorf ab und führten sie in den Wirtshaussaal
zum Tanz, der für den Abend unterbrochen wurde, denn die jungen
Leute mussten ja nach Hause zur Stallarbeit. Nach getaner Arbeit wurde
dann bis in die Nacht getanzt und sehr oft auch mit den Burschen aus
den Nachbardörfern gerauft.
Der Kerwaausklang des Montags ...
Der Kerwamontag begann für die Kerwaboum und die Bauern mit dem
Frühschoppen. Manchmal zogen die Musiker durchs Dorf, spielten
auf und sammelten Küchle. |
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Überhaupt wurde
damals viel Schabernack getrieben. So wurde erzählt, dass der
„Brandmeister“ seiner Frau vom Frühschoppen einen
Pressack mitbringen sollte. Weil er aber nicht vom Biertisch loskam,
zogen die Kerwaboum mit einem Leiterwägelchen los und
überbrachten der schamroten „Brand- meistergattin“
mit großen Gejohle und Gelächter den gewünschten Pressack.
Sicherlich entstand dadurch manch neues Kerwalied zum „Aussingen“.
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Die Knechte und Mägde gingen
nicht zum Frühschoppen, denn es musste vormittags Grünfutter
für die Tiere geholt werden, am |
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Nachmittag war Arbeit auf dem Feld
zu erledigen, z. B. Rüben, Kartoffeln oder Tabak „fretten“
(hacken).
Am Abend war dann nochmals Kerwatanz, zu dem auch die Knechte und
Mägde gehen durften. Auch die verheirateten Paare aus den Nachbardörfern
kamen. Denn so manches Paar hat sich beim „Kerwatanz“
gefunden.
Einige Zeit lang war es auch Brauch, dass gegen Abend die Kerwaboum
zur Volkach zogen und ihre Geldbeutel auswuschen, als Symbol dafür,
dass sie kein Geld mehr hatten und die Kerwa somit zu Ende war. |
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